Ich diskutiere das einfach nicht
Ich versuche einen Anfang für diesen Text zu finden und jedes Mal verschlucke ich mich gedanklich, wenn ich davon erzählen möchte, wie oft ich oder andere queere Menschen über ihre Rechte diskutieren müssen. Was ist das, dass ich diskutieren muss, dass ich nicht geschlagen werden will, weil ich einen Mann küsse (was mach ich das auch in der Öffentlichkeit), dass ich nicht beschimpft werden möchte, weil ich mit einem anderen Mann Händchen halte (mach das halt nicht vor anderen Leuten), dass ich keine komischen Blicke bekomme, wenn ich mit einem anderen Mann Arm in Arm irgendwo lang laufe (das ist halt nicht normal)? Was genau diskutiere ich da eigentlich?
Irgendwas ist es mir gedämmert: ich diskutiere meine Existenz. Es ist nämlich für die anderen unerträglich, dass ich so bin: schwul. Ich bin in deren Kopf nämlich selbst dran schuld. Was halte ich auch in der Öffentlichkeit Händchen mit einem anderen Man, was fällt mir ein, einen andere Mann öffentlich zu küsse und es ist halt nicht normal, wenn zwei Männer Arm in Arm irgendwo lang laufen.
Wäre ich normal, also so wie sie, dann müssten wir das ja alles nicht diskutieren, dann hätten wir ja kein Problem.
Ich werde meine Rechte und die meiner queeren Geschwister nicht mehr diskutieren, denn ich diskutiere nicht meine oder ihre Existenz. Ich will wirklich nicht viel: 100% Gleichstellung und meine Ruhe.
Titelbild „Homo Riot“ © 2015 Yataklardan Sokaklara CC BY NC 2.0
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